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5 Begriffe für U gefunden.

Überhangmandat (und Ausgleichsmandate)

Insgesamt werden bei einer Landtagswahl 180 Abgeordnete gewählt (2018: 91 Direkt- und 89 Listenmandate). Der Landtag kann aber theoretisch auch aus mehr als 180 Mitgliedern bestehen, und zwar durch sogenannte Überhangmandate und Ausgleichsmandate. Wenn eine Partei in einem Wahlkreis (also in einem Regierungsbezirk) mehr Stimmkreise gewinnt, als ihr dort nach der erreichten Gesamtstimmenzahl (Summe aus Erst- und Zweitstimmen im Wahlkreis) eigentlich Mandate zustehen würden, sie also sog. Überhangmandate erhält, so erhöht sich auch die Zahl der Mandate der anderen Parteien entsprechend dem tatsächlichen Stimmenverhältnis. Man spricht hierbei von Ausgleichsmandaten, weil sie die durch die Überhangmandate entstandene disproportionale Situation wieder ausgleichen. In Bayern war dies bisher erst zweimal der Fall: nach der Landtagswahl 2008 hatte der Landtag in seiner 16. Wahlperiode von 2008 bis 2013 187 Mitglieder (vier Überhang- und drei Ausgleichsmandate), der aktuelle Landtag der 18. Wahlperiode hat seit 2018 205 Mitglieder (zehn Überhang- und 15 Ausgleichsmandate).


Auch bei der Bundestagswahl gibt es Überhangmandate: Wenn eine Partei mehr Direktkandidatinnen und Direktkandidaten in den Bundestag entsenden kann, als ihr gemäß der Anzahl der Zweitstimmen in einem Bundesland zustehen, vergrößert sich der Bundestag durch diese Überhangmandate. Bei der Berechnung der Überhangmandate wird kein Ausgleich zwischen den Ländern vorgenommen.

Ultramontanismus

Ultramontanismus ist ein politischer Kampfbegriff gegen die Anhänger der katholischen Kirche, deren religiöser Mittelpunkt "jenseits der Berge", d.h. im Vatikan liegt. Insbesondere wurde dieses antikatholische Schlagwort verwendet, nachdem der Papst auf dem Vatikanischen Konzil 1870 als unfehlbar in Sachen der kirchlichen Lehre erklärt wurde. Das Schlagwort meint auch die angebliche nationale Unzuverlässigkeit der Katholiken ("Reichsfeinde") und wendet sich daher gegen den politischen Katholizismus in Form der Zentrumspartei.

Untersuchungsausschuss

Die Untersuchungsausschüsse sind Ausfluss des parlamentarischen Kontrollrechts.

Urwahl

In den Wahlsystemen, die keine direkte Wahl kennen, bezeichnet die Urwahl die von dem größten Kreis der überhaupt Wahlberechtigten, den Urwählern, vorgenommene Wahl der Wahlmänner.

USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands)

Die USPD spaltete sich 1917 von der SPD ab, da sie nicht bereit war, weitere Kriegskredite zu bewilligen. Ihre Forderungen waren u.a. die Aufhebung der Zensur, der Achtstundentag und das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht. 1920 schloss sich der linke Parteiflügel der KPD an, die restliche USDP vereinigte sich 1922 wieder mit der SPD. Die USPD stellte mit Kurt Eisner den ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern (08.11.1918-21.02.1919.