Bei der Landtagswahl vom 08. Oktober 2023 erzielt - nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis - die CSU mit 37,0% (85 Sitze) nahezu das gleiche Ergebnis wie fünf Jahre zuvor. Die SPD verliert im Vergleich zur letzten Wahl nochmals an Stimmen und kommt mit nur mehr 8,4% (17 Sitze) auf ein neues historisches Tief. Die FREIEN WÄHLER erzielen mit 15,8% (37 Sitze) ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl und werden die zweitstärkste Fraktion im Bayerischen Landtag. BÜNDNIS '90/DIE GRÜNEN erreichen mit 14,4% der Stimmen (32 Mandate) ein etwas schlechteres Ergebnis als fünf Jahre zuvor und stellen fortan nur noch die viertstärkste Fraktion im Bayerischen Landtag auf. Die AfD verbessert ihr Ergebnis auf 14,6% (32 Sitze) und stellt fortan die drittstärkste Fraktion sowie die stärkste Oppositionsfraktion im Bayerischen Landtag. Mit 3% verpasst die FDP den Wiedereinzug in den Bayerischen Landtag. Die ÖDP scheitert mit 1,8% ebenso an der 5%-Hürde wie DIE LINKE mit 1,5%. Die weiteren sieben Parteien, die sich zur Wahl stellen, bleiben alle unter 1% der Stimmen. Der Bayerische Landtag besteht fortan nicht mehr aus sechs, sondern aus fünf Fraktionen.
Aufgrund von 11 Überhang- (alle CSU) und 12 Ausgleichsmandaten (7 FREIE WÄHLER, 2 AfD, 3 BÜNDNIS ‘90/DIE GRÜNEN) setzt sich der 19. Bayerische Landtag erneut nicht nur aus 180, sondern aus 203 Abgeordneten (2018-2023: 205 Mandatsträger) zusammen. Diese Aufstockung ist zum dritten Mal in der Geschichte nötig (erstmals in der 16. Wahlperiode 2008-2013, zum zweiten Mal in den 18. Wahlperiode 2018-2023). Erstmals gewinnen die FREIEN WÄHLER in zwei Stimmkreisen das Direktmandat, BÜNDNIS '90/DIE GRÜNEN stellen in vier Stimmkreisen den Direktkandidaten (2018 noch in sechs Stimmkreisen), in den restlichen 85 Stimmkreisen die CSU (2018 ebenfalls 85).
Bei der Wahl zum 19. Bayerischen Landtag geben von rund 9,4 Millionen Stimmberechtigten 73,3 Prozent ihre Stimme ab (2018: 72,3%), der Anteil der abgegebenen Briefwahlstimmen steigt dabei auf ein Rekordhoch.
Die konstituierende Sitzung findet am 30.10.2023 statt, bei der der neu gewählte Landtag erstmals zusammentritt. Ilse Aigner wird erneut zur Präsidentin des Bayerischen Landtags gewählt. Wie schon in der Wahlperiode zuvor soll jede der im Landtag vertretenen Fraktionen auch einen Vizepräsidenten stellen können. Von den sechs Vorgeschlagenen werden fünf vom Plenum gewählt, der Kandidat der AfD erhält keine Mehrheit und so bleibt der Posten des/der 3. Vizepräsidenten/-in unbesetzt – wie schon in der Legislaturperiode zuvor.
Markus Söder (CSU) wird tagsdaruf am 31.10.2023 wieder zum Ministerpräsidenten gewählt und vor dem Plenum vereidigt.
Die Koalition von CSU und FREIEN WÄHLER wird fortgesetzt, das neue Kabinett am 08.11.2023 vereidigt. Die FREIEN WÄHLER stellen mit Hubert Aiwanger erneut den stv. Ministerpräsidenten und Wirtschafts- und Landesentwicklungs- und Energieminister, außerdem erhalten sie zum Kultus- und Umweltministerium als viertes Ressort das Digitalministerium. Alle weiteren Ministerposten besetzt die CSU. Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wird um Tourismus, das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege um den Bereich Prävention erweitert. Zu Personalwechseln kommt es in den Staatsministerien für Unterricht und Kultus, für Digitales und für Europaangelegenheiten und Internationales sowie auf zwei Staatssekretärsposten.