Der 11. Landtag ist ein "außerordentlicher" und mit einer Dauer von zwei Monaten bzw. 25 Sitzungen ungewöhnlich kurz. Er muss einberufen werden, weil eine bereits vom Landtag genehmigte Anleihe für den Eisenbahnbau nur platziert werden kann, wenn deren gesetzlich festgelegter Höchstzinssatz den höheren aktuellen Zinssätzen angepasst wird.
Im Februar 1847 ist das komplette Ministerium Abel zurückgetreten, weil es wegen der "Affäre Lola Montez" zum Bruch zwischen Ludwig I. und Abel und den hinter diesem stehenden politischen Kräften kam. Von nun an hat der König nicht nur mit der Opposition der Liberalen zu rechnen, sondern auch mit jener der eben noch begünstigten, sehr einflussreichen katholisch-Konservativen Kreise ("Ultramontane"). Der König versucht, diese Opposition zu schwächen, indem er z.B. mehrere betont katholische Universitätsprofessoren entlässt; so verliert auch Döllinger, der gewählte Vertreter der Universität München, sein Landtagsmandat. Das neue Ministerium besteht aus gemäßigt Liberalen, genießt aber nicht das volle Vertrauen des Königs; seine führenden Persönlichkeiten sind der Pfälzer und "Kulturprotestant" Georg von Maurer (Justiz, Äußeres), Friedrich Freiherr von Zu Rhein (Kultus, Finanzen) und Johann Baptist von Zenetti (Inneres). Dieses "Ministerium der Morgenröte" versucht, die kirchen- und bildungspolitischen Maßnahmen Abels rückgängig zu machen und den Reformprozess wieder in Gang zu setzen, wird dabei aber vom König blockiert. Sofort nach Schließung des Landtags (Ende November 1847) bildet dieser ein neues Ministerium.
Die Abgeordnetenkammer nominiert wieder an erster Stelle den protestantisch-konservativen Franken Freiherrn von Rotenhan für das Präsidentenamt; und der König ernennt ihn zum Präsidenten. Bei den Ausschusswahlen sind vor allem solche Abgeordnete erfolgreich, die weder der aktuellen Regierung oder jener unter Abel zu nahe stehen oder gestanden haben.
Erstmalig gibt es keine Thronrede. Die Abgeordneten beschließen dennoch eine Adresse, in der sie klar machen, dass sie sich nicht auf die Behandlung der Eisenbahnvorlage beschränken werden. Sie mahnen "zeitgemäße Fortschritte" an, deren Aufzählung die "Märzforderungen" vorwegnimmt, die ein halbes Jahr später - im Revolutionsjahr 1848 - von Volksmassen unterstützt werden: Wahlgesetzreform, Ministerverantwortlichkeit, Öffentlichkeit und Mündlichkeit der Rechtspflege, Pressefreiheit, Aufhebung der adligen Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit, Achtung vor der Glaubensfreiheit, Förderung von Schule und Bildung sowie Lehrfreiheit. Während der Sitzungen kommen weitere Anträge dazu, z.B. für "Maßnahmen gegen Teuerung und Not" sowie eine Reform der Gesetze und der Rechtsprechung.
Im Landtagsabschied werden all diese Anträge und Wünsche übergangen. Einen Tag nach Landtagsschluss überträgt Ludwig I. Franz von Berks, einem Günstling Lola Montez', der rasch auch zum Berater des Königs avanciert war, das Innenministerium und dem Fürsten Ludwig von Oettingen-Wallerstein das Außen- und das Kultusministerium. Das Volk nennt dies das "Lola-Ministerium".
Götschmann, S. 769-784; Kraus, in: Handbuch der bayerischen Geschichte, Band IV/1, S. 227 f.