Die andauernden Übergriffe der Regierung gegen die oppositionelle Presse, das hinhaltende Taktieren der Regierung bei der Umsetzung der längst zugesagten Justiz-, Verwaltungs- und sonstigen Reformen haben zu einem politischen Klimawechsel geführt. So kehrt nach den Wahlen am 14. Dezember 1858 die Opposition gestärkt in den Landtag zurück; auch in Altbayern wird diesmal vermehrt oppositionell-liberal gewählt. Die Abgeordnetenkammer ist weniger denn je bereit, sich von der Regierung am Gängelband führen zu lassen, und wählt Professor Ludwig Weis erneut zum Zweiten Präsidenten.
Der Vorsitzende im Ministerrat, der einst selbst Liberale, nun aber den Liberalismus bekämpfende Ludwig von der Pfordten, empfiehlt am 21. Januar 1859 dem König, ihn und seine Ministerkollegen aus der Verantwortung zu entlassen: "Es ist gewiss, dass zwischen dem Ministerium und der Kammer der Abgeordneten eine Verständigung unmöglich ist, und dass der Kampf, wenn er jetzt fortgesetzt wird, nicht mehr ein Kampf der Minister und der Kammer nach der konstitutionellen Form, sondern ein Kampf der Krone selbst wird". Die Kammer werde sich neuen Ministern gegenüber "dem unbestreitbar vorhandenen monarchischen Gefühle des Volkes entsprechend" verhalten. Der König lehnt das Entlassungsgesuch jedoch ab. Gesetze von größerer Bedeutung kommen nicht zustande bzw. werden gar nicht erst eingebracht. Immerhin hat ein Ausschuss zwischen den Landtagen weiter an der Strafrechtsreform gearbeitet.
Kurz bevor der König den wenig ertragreichen Landtag am 26. März 1859 schließt, hat die Zweite Kammer in nichtöffentlicher Sitzung am 15. März auf Anregung des "besonderen Ausschusses" zur Beratung des "Kredits für außerordentliche Bedürfnisse des Heeres" (siehe dazu den 17. Landtag) mit 103 gegen 27 Stimmen eine bemerkenswerte Adresse beschlossen. Sie bewillige zwar aus "vaterländischen" Gründen den von der Regierung beantragten Kredit für militärische Zwecke, auch im Hinblick auf die drohende Kriegsgefahr (gemeint ist der Krieg Italiens und Frankreichs gegen Österreich 1859, der zur italienischen Nationalstaatsgründung führt). Dies sei ihr jedoch nicht leicht gefallen gegenüber einem bayerischen Staatsministerium, welches "unersetzliche Jahre des Weltfriedens und der inneren Ruhe ohne ernste Inangriffnahme der verheißenen Reformen" habe verstreichen lassen. Die Zustimmung zum Militärkredit bedeute in keinem Fall "irgend eine Billigung des bisher befolgten ministeriellen Systems oder auch nur eine Minderung des Misstrauens", welches die Zweite Kammer "gegen die Träger dieses Systems" (gemeint sind vor allem die Minister von der Pfordten und Graf Reigersberg) hege. Die Adresse schließt mit dem Hinweis darauf, dass "keine Trübung in jener Atmosphäre, die zwischen der Krone und dem Volke liegt, ... den Glanz der Krone zu verdunkeln" vermöge, und betont die "angestammte Treue gegen Eure Königliche Majestät".
In seinem Abschied geht der König darauf wie folgt ein: "Mit Schmerz erfüllt Uns der Rückblick auf den Gang und die Art der in der Kammer der Abgeordneten gepflogenen Verhandlungen, in welchen so sehr alles Maß überschritten worden ist." Auf einen Antrag der Zweiten Kammer auf Senkung der Ausgaben für die regierungsnahe Presse (gemeint ist vor allem die "Neue Münchner Zeitung") erwidert der König, dass dies bereits angeordnet sei.
Erst nach Landtagsschluss - am 1. Mai 1859 - entlässt Max II. das reaktionäre Ministerium von der Pfordten/Reigersberg. Er begründet dies am 2. Juni mit den berühmt gewordenen Worten: "Ich will Frieden haben mit meinem Volk und mit den Kammern; deshalb habe ich das Ministerium gewechselt..." Dies zeigt, dass Max II. zwar entschlossen ist, den Abwehrkampf gegen die - von ihm befürchtete - Aushöhlung des Monarchischen Prinzips (bzw. seines "persönlichen Regiments") mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu führen, aber es nicht zu einem offenen Verfassungskonflikt kommen zu lassen, wie dies drei Jahre später in Preußen geschehen sollte. Neuer Vorsitzender im Ministerrat und Außenminister wird der gemäßigt konservative Karl Frhr. Schrenck von Notzing, der bisher als bayerischer Gesandter am Bundesrat in Frankfurt tätig war.
Volkert, in: Handbuch der bayerischen Geschichte, Band IV/1, S. 256