Der Landtag tagt seit dem 12. Januar 1949 durchgängig im Maximilianeum. Der Senat versammelte sich hier für seine Sitzungen vom 16. Februar 1949 bis zu seiner Auflösung am 31. Dezember 1999.
Das Maximilianeum wird im Auftrag von König Maximilian II. zwischen 1857 und 1874 nach den Plänen von Friedrich Bürklein als Königliche Studienstiftung errichtet. Die auch heute noch bestehende Stiftung, die sich die Förderung von hochbegabten Studenten zum Ziel gesetzt hat, vermietet den größten Teil des Grundstücks und der Baulichkeiten an den Bayerischen Landtag. Dieser hat seit seinem Einzug 1949 mit akutem Platzmangel in dem historischen Gebäude zu kämpfen. Deshalb werden nach der Beseitigung der Kriegsschäden umfangreiche Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen durchgeführt und eine Tiefgarage eingerichtet. 1994 werden zwei Erweiterungsbauten an der Nord- und Südseite des Gebäudes fertiggestellt. Hier entstand Platz für Büros der Fraktionen und Ausschüsse.
Um den Anforderungen eines modernen Parlamentsbetriebs gerecht zu werden, wurde der Plenarsaal mit Baubeginn am 23. Juli 2004 komplett saniert, umgebaut und mit moderner EDV- und Medientechnik ausgestattet. Der Landtag tagte während der Umbauphase im alten Senatssaal.
Die Baukosten betrugen insgesamt 9,9 Mio Euro. Das Innere wies nach dem Umbau keinerlei Gemeinsamkeiten mehr mit seinem Vorgänger auf.
Am 13. Dezember 2005 konnte nach 15-monatiger Bauzeit der Neue Plenarsaal des Bayerischen Landtags eröffnet werden. Die ersten Plenarsitzungen nach dem Umbau fanden vom 13. bis 15. Dezember 2005 statt. Seit diesem Zeitpunkt werden Plenarsitzungen live im Internet übertragen und können über das Videoarchiv des Bayerischen Landtags jederzeit in Bild und Ton abgerufen werden (Web-TV). An der westlichen Längsseite wurde eine Zentraltribüne mit 133 Plätzen für Besucher, Presse und Ehrengäste errichtet. Der Saal wurde gedreht, das Präsidium befindet sich nun nicht mehr an der West-, sondern an der Ostseite. Die Abgeordneten sitzen seit 2005 auf drehbaren sowie vorwärts und rückwärts beweglichen Stühlen. Der Plenarsaal ist mit einer semitransparenten Lichtdecke ausgestattet.
Am Ende der 18. Wahlpersiode wird in der Sommerpause 2023 der 2005 neugebaute Plenarsaal des Bayerischen Landtags erstmals großen, umfangreichen Optimierungs- und Modernisierungsmaßnahmen unterzogen. Die Arbeitsplätze der Abgeordneten sollen technisch auf den neuesten Stand gebrachte werden. Neben einer im Tisch verbauten digitalen Abstimmungsanlage verfügen künftig alle Plätze im Plenarsaal auch über die gleiche Medien- und Platzausstattung. Hierzu werden Medienleisten mit integriertem Mikrofon und Ansteckmöglichkeiten in allen Tischen eingelassen. Die Authentifizierung am Platz erfolgt über das Einstecken der persönlichen RFID-Karte im Kartenleser. Dies ermöglicht z.B. persönliche Abstimmungen. Zudem werden die Lüftungskanäle im Saal angepasst und die Akustik verbessert. Für diese Maßnahmen ist es nötig, den Doppelboden und die Rückwand unter der Besuchertribüne zu entfernen und jeden Tisch neu zu verkabeln. Parallel dazu wird die Beleuchtung in der Glaszwischendecke auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Wegen der Umbaumaßnahmen im Plenarsaal findet eine einberufene Sitzung des Zwischenausschusses am 07.09.2023 im alten Senatssaal statt.
Kock, Der Bayerische Landtag, S. 330-335; Reinicke, Landtag und Regierung im Widerstreit, S. 553-564;
http://www.bayern.landtag.de/cps/rde/xchg/landtag/x/-/www1/6683_213.htm (18.01.2012).
Plenarsaal wird für neue Legislaturperiode fit gemacht (30.08.2023).