Hunger, Kriegsmüdigkeit und Sehnsucht nach Frieden kennzeichneten die Lage in Deutschland im Jahr 1918. Der Erste Weltkrieg hatte 1914 in der Erwartung eines raschen Sieges begonnen. Er entwickelte sich jedoch zu einer Materialschlacht, die sich im Alltag der Menschen durch Gefallenenlisten und Rationierung niederschlug. Bereits 1915 war die Antikriegsstimmung in Bayern spürbar. Anfangs wurde sie allerdings nur auf Preußen und Berlin projiziert, da der bayerische König samt Regierung für die Bevölkerung vor allem ein Handlanger zur Durchsetzung der Interessen Preußens und des Deutschen Reichs war. Es herrschte die Ansicht vor, die Profite der Kriegswirtschaft gingen nach Preußen, während Bayern unter dem Krieg leide. Das Verhalten König Ludwigs III., sich mit Durchhalteparolen an das Volk zu richten anstatt für ein Ende des Krieges einzutreten, hatte eine Autoritätskrise der Monarchie zur Folge. Es gelang ihm immer weniger, der Bevölkerung die Notwendigkeit der Kriegslasten und Entbehrungen zu vermitteln. Angesichts von Hunger, Not und Krieg verschlechterte sich die Stimmung in Bayern zusehends. Eilige Reformen brachten keine Abhilfe.
Die Friedensdemonstration am 7. November 1918 in München war der Beginn des Umsturzes. MSPD und USPD hatten die Demonstration auf der Theresienwiese organisiert. Die meisten Teilnehmer zogen weiter zum Friedensengel. Eine kleinere Gruppe um Kurt Eisner zog zu den Kasernen, wo ihr kein nennenswerter Widerstand entgegenschlug. Im Mathäserbräu bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte. Nach der Besetzung des Landtagsgebäudes um 22 Uhr rief Kurt Eisner vor den Räten die Republik aus. In Folge dessen floh König Ludwig III. noch in derselben Nacht auf sein Schloss Wildenwart im Chiemgau. Das Kabinett trat zurück.
Am 8. November 1918 bildete sich eine neue Koalitionsregierung der USPD und MSPD, also der Unabhängigen Sozialdemokraten und der Mehrheits-SPD. In dieser übernahm Kurt Eisner das Amt des Außenministers und Vorsitzenden des Ministerrats. Stellvertreter Eisners als Ministerpräsident und Innenminister wurde der MSPD-Landesvorsitzende Erhard Auer. Die Beamten verblieben weitgehend auf ihren Posten.
Aufgaben des Kabinetts bildeten neben der Demobilisierung der Truppen sowie der Umstellung von der Kriegs- auf die Friedensproduktion die akuten Probleme der Hungers- und Wohnungsnot. Obwohl sich die Regierung unter anderem Themen wie dem Achtstundentag oder der Aufhebung der geistlichen Schulaufsicht annahm, scheiterte sie letztendlich am mangelnden Rückhalt in weiten Kreisen der Bevölkerung. Bis zu den ersten Landtagswahlen im Februar 1919 hatte sich die Gesellschaft fortschreitend polarisiert. Auf der einen Seite vereinnahmte die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) die linken Räte, auf der anderen Seite sah sich Kurt Eisner mit Angriffen verschiedener konservativer Lager in der Presse konfrontiert. Diese Faktoren führten letztendlich zum Sieg konservativer Kräfte und einer verheerenden Wahlniederlage Eisners bei den Landtagswahlen 1919.