Atlas zum Wiederaufbau

Rathaus Würzburg // Öffentliche Gebäude

Zerstörung: 16.03.1945
Wiederaufbau: 1947-1953

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Baugeschichte

• historisch gewachsene Baugruppe: ursprünglich Grafeneckarthof, viergeschossiger, romanischer Bau mit Turm über der Südostecke (ältere untergeschosse)
• ab 1316: Rathaus
• 1453 - 1456: Umbauten und Turm
• 1593/1594: Erhöhung um zwei Geschosse und Volutengiebel von Wolf Behringer
• um 1400: ehemalige Ratskapelle von 1359 durch Kalterhaus überbaut
• 1577: Stadtschreiberhaus westlich gesondert erstellt von Hans Pflaumer, dreigeschossiger Bau mit Volutengiebel
• 1597: Kalterhaus-Umbau, davon die Giebel
• 1619: Stubenbau mit offener Erdgeschosshalle, im Obergeschoss Stuckdecke von Grohe
• 1659 - 1669: roter Bau anstelle älterer Fachwerkbauten, nach Plan von Sebastian Villinger, zweigeschossig mit Rotsandsteingiebel nach Süden, offene Erdgeschosshalle mit Rundbogenarkaden, im Obergeschoss Sitzungssaal mit Stuckdecke von Prospero Breno
• um 1720: nördlich die Dreiflügelanlage des ehemaligen Karmelitenklosters erbaut, im Refektorium im Südflügel eine stuckierte Decke um 1720 - 1730
• 1822: zum Rathauskomplex adaptiert
• 1898: Westflügel im Anschluss an das Kloster an der Karmelitenstraße im Neurenaissance-Stil errichtet, ebenso der Bau im Zentrum

Schäden

• 16. März 1945: beschädigt und fast alle Flügel ausgebrannt
• Grafeneckart: schwere Schäden in den Geschossen oberhalb des romanischen Wenzelsaales, hier Gewölbe erhalten, die gotische Turmspitze abgebrannt
• vom Kalterhaus mit Ratskeller und Kapelle Teile des Mauerwerks eingestürzt, aber der Südgiebel erhalten, die gotische Turmspitze abgebrannt
• vom Kalterhaus mit Ratskeller und Kapelle Teile des Mauerwerks eingestürzt, aber der Südgiebel erhalten, ebenso vom Roten Bau, sämtliche Stuckdecken sowie das Treppenhaus vernichtet
• das Stadtschreiberhaus fast vollständig zerstört
• das Karmelitenkloster ausgebrannt, einige Gewölbe durchgebrochen, Archiv und Aktenamt zerstört
• das neue Rathaus an der Karmelitensraße nur in den Obergeschossen ausgebrannt

Wiederaufbau

• 1947 - 1949: Bausicherung durch Eugen Altenhöfer
• bis 1953: Wiederaufbau durch das Hochbauamt der Stadt: der Grafeneckart, die Ratskapelle, das Karmelitenkloster und der Rote Bau äußerlich weitgehend in der historischen Form, am Roten Bau sind die Eingangsarkaden verändert, das Stiegenhaus und der Querflügel modern, am Kloster ist das ehemalige Refektorium zur Eingangshalle umgestaltet
• der Kalterbau weitgehend modern errichtet
• die Flügel des 19. Jh. sind in vereinfachten modernen Formen wiederhergestellt, die Neurenaissance-Details (Giebelschmuck, Portal) entfernt
• die Innenraumdisposition teilweise neu, der Ausbau modern
• das Stadtschreiberhaus wurde nicht wieder aufgebaut

Literatur

BESELER, Hartwig / GUTSCHOW, Niels: Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Verluste - Schäden - Wiederaufbau. Eine Dokumentation für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, Band II: Süd, Neumünster 1988, S. 1507 f.

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