Die Überlegungen, Kelheim an die neue Hauptverkehrsader anzuschließen, verliefen in drei Etappen. Zuerst hatte man vor, die Strecke von Neustadt an der Donau über Stittling, Eining, Weltenburg nach Kelheim zu verlegen. Hier hätten jedoch viele Sumpfgebiete und der Donaudurchbruch bei Weltenburg überwunden werden müssen. Da dies nicht funktionierte, legte man diese Idee schnell ad acta. In der zweiten Etappe verweigerte man Kelheim den Bahnanschluss aus finanziellen Gründen und legte die Strecke stattdessen über Abensberg. Kelheim erhielt jedoch als Trost eine Anschlussbahn von Saal an der Donau nach Affecking (Kelheim), die bereits 1874 eröffnet wurde. So konnte sich die Stadt langsam zum Industriestandort wandeln und Anschluss an die Ströme des Fremdenverkehrs gewinnen. In der dritten Etappe versuchte man die Anschlussbahn Saal – Kelheim durch das Altmühltal weiterzuführen und an die Strecke Regensburg – Nürnberg anzuschließen, jedoch scheiterte dieser Versuch.
Quelle: Buch: „Geschichte der Stadt Kelheim“ – von Rudibert Ettelt