Bayern war und ist Grenzland. Heute im Herzen der Europäischen Union, bis 1990 an der innerdeutschen Grenze. Insgesamt 422 km gemeinsamer Grenze teilten sich die DDR und Bayern im Norden des Freistaats. Im Osten teilte sich der Freistaat 356 km gemeinsamer Grenze mit der ČSSR (bis 1960: ČSR) und grenzte somit als einziges Bundesland an zwei Ostblockstaaten.
Spätestens mit der Gründung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1949 verfügte Bayern über ein sogenanntes „Zonenrandgebiet“. Ab 1952 baute die DDR die Grenzanlagen zur Bundesrepublik immer weiter aus, sodass Besuche nach Bayern nahezu unmöglich wurden. Diese Situation verschärfte sich durch den Bau der Berliner Mauer und der endgültigen Grenzbefestigung 1961. Dennoch gelang bis zur Öffnung der Grenze 1989 vereinzelt Menschen die Flucht nach Bayern.
In unserem Onlineportal „Zeitzeugen berichten“ schildern verschiedene Personen aus Bayern und der ehemaligen DDR ihre Erlebnisse rund um die Themen Innerdeutsche Grenze und Leben in der DDR. Die Befragten legen individuelle Erfahrungen dar und spiegeln verschiedene Perspektiven auf die SED-Diktatur und den Alltag in der DDR wider. Die Vielfalt der Berichte verdeutlicht, wie unterschiedlich Menschen den Alltag in diesem System erlebt haben und sich heutzutage daran erinnern.
Zeitzeugeninterviews zeichnen sich durch ihre besondere Authentizität aus und ermöglichen einen unmittelbaren Zugang zu gelebter Geschichte. Auch wenn sie auf subjektiven Erinnerungen basieren, stellen sie dennoch wertvolle historische Quellen dar, deren individuelle Perspektiven wichtige Einblicke in vergangene Ereignisse bieten. Somit ist beim Betrachten von Zeitzeugenberichten eine kritische Herangehensweise geboten und ein prüfender Vergleich mit anderen Quellen und Darstellungen notwendig. Weitere Informationen zum Umgang mit Zeitzeugen bietet die folgende Unterseite.