Am 1. August 1914 begann der Erste Weltkrieg. Deutschland erklärte Russland den Krieg. Viele Menschen in Bayern dachten, dass der Krieg schnell endet und man siegen wird. Viele Männer aus Bayern kämpften im Krieg. Die bayerische Armee wuchs schnell an. Das Feldheer umfasste im Jahre 1918 etwa 550.000 Mann, die gesamte bayerische Armee etwa 910.000. Das entsprach gut 13 Prozent der bayerischen Bevölkerung.
Der mobile Teil hieß 6. Armee und wurde von Kronprinz Rupprecht, dem Sohn von König Ludwig III., in Lothringen in Frankreich eingesetzt. Die bayerischen Truppen gewannen die sog. „Schlacht bei Metz“. Bereits im September 1914 musste Kronprinz Rupprecht die „Schlacht um Nancy“ abbrechen, weil die Franzosen stärker waren. Der Erste Weltkrieg sollte vier Jahre dauern.
Der Krieg beeinflusste das Leben der Menschen. Es gab wenig zu essen. Auch in Bayern hatten die Menschen Hunger. Ein Teil des Essens aus Bayern musste in den Norden und in den Westen (Ruhrgebiet) von Deutschland geschickt werden. Dies machte man auch, um Arbeiter zu ernähren. Denn dort wurden hauptsächlich Waffen und Munition für den Krieg hergestellt. Bereits nach wenigen Wochen waren die Menschen in Bayern nicht mehr so begeistert vom Krieg.
Die Situation wurde aber noch schlimmer. Die Preise für Essen und Kohle stiegen. Außerdem kauften Menschen viel auf Vorrat, um genug zu haben. Das führte aber dazu, dass die Preise weiter stiegen. Es gab Streit zwischen den Bauern, die Nahrungsmittel produzierten, und den Stadtbewohnern, die hungrig waren.
Die Bauern hatten es auch schwer, aber sie litten weniger unter dem Hunger. Viele Landwirte, ihre Söhne oder Knechte mussten in den Krieg. Sie gaben auch ihre Pferde ab. Auf den Höfen fehlten Arbeitskräfte und Tiere für die schwere Arbeit. Der kalte Winter 1916/17 führte zu einer schlechten Ernte, was die Situation weiter verschärfte.
In der Fabriken fehlten viele Arbeiter, weil sie als Soldaten an der Front waren. “Gastarbeiter” und Kriegsgefangene sollten helfen. Vor allem aber Frauen arbeiteten nun viel in den Fabriken. Sie produzierten Waffen und wurden wichtig für den Krieg. In der Rüstungsindustrie wurde gut bezahlt. In anderen Berufen hatten die Menschen weniger Arbeit und weniger Geld. Viele Menschen hatten große Probleme, zu überleben. Nur reiche Menschen konnten die hohen Preise bezahlen.
Viele Männer waren als Soldaten im Krieg. Die Frauen hatten ebenfalls viel zu tun. Sie mussten arbeiten und kümmerten sich zusätzlich um die Kinder. Die Kinder waren oft allein und hatten wenig zu essen. Viele Menschen waren traurig, weil ihre Freunde und Familienmitglieder im Krieg waren. Es gab viele Nachrichten über tote Soldaten. Etwa 200.000 Soldaten starben im Krieg. Die Menschen waren nach vier langen Jahren müde vom Krieg. Der erhoffte Sieg schien nicht möglich. Die Menschen waren unzufrieden mit König Ludwig III. und der Regierung in Bayern.
Die Bevölkerung sagte, dass diese sich nicht genug für Bayern einsetzen. Am 7. November 1918 kam es in München zu einer großen Demonstration für Frieden. Kurt Eisner, ein Politiker und Friedensaktivist, rief die Republik, den Freistaat Bayern aus. Nun floh König Ludwig III. aus Bayern. Das Ende des Ersten Weltkriegs bedeutete in Bayern und in Deutschland auch das Ende der Monarchie.
Im Portal zur Revolution 1918/19 finden sich zahlreiche Informationen dazu, wie Bayern zum Freistaat wurde.