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Bayern, Ludwig I. Kronprinz, später König von

Geboren: Straßburg, 25.08.1786
Gestorben: Nizza, 29.02.1868
Konfession: katholisch
Gruppe: Prinzen des Königlichen Hauses
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Mitgliedschaft im Bayer. Parlament:
  • Kammer der Reichsräte: 1819-1825

Biogramm:
  • 1789 Flucht der pfalzgräflichen Familie vor der Revolution aus Strassburg
  • 1799 Übersiedelung nach München, nachdem Ludwigs Vater Max Joseph das Erbe von Kurfürst Karl Theodor antrat
  • Ludwigs Ausbildung wurde dem Theologen Sambuga anvertraut
  • Studium in Landshut (Begegnung mit Johann Michael Sailer) und Göttingen
  • 1813 Einsatz für eine Teilnahme Bayerns an der Allianz gegen Napoleon
  • 1815 Teilnahme am Wiener Kongress
  • 1818 Aufenthalt in Rom
  • Liberale Haltung in seinen ersten fünf Regierungsjahren
  • 1826 Verlegung der Landesuniversität von Landshut nach München (Berufungen des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling, des Kirchenhistorikers Ignaz von Döllinger, des Naturforschers Gotthilf Heinrich Schubert und von Joseph v. Görres sind Zeichen einer neuen Kulturpolitik im Zeichen der Romantik mit einem deutlichen katholischen Akzent)
  • 1827-1828 erster Landtag seiner Regierungszeit, nur wenig von Ludwigs Gesetzesentwürfen (Ausbau des Staates im liberalen Sinne und eine rigorose Sparpolitik) werden verabschiedet
  • 1827 Gründung des bayerisch-württembergischen Zollvereins
  • 1831 Aufhebung der Pressezensur (Hintergrund: französische Julirevolution), zweiter Landtag
  • 1832 Annäherung Ludwigs an Metternich (Hintergrund: Hambacher Fest, Forderung nach Volkssouveränität anstelle von Fürstenherrschaft - Ludwig lehnt dies entschieden ab)
  • Ab 1830 Wandel zu einer autoritär geprägten Herrschaft
  • Folge: innenpolitische Konflikte, z.B. als er auch protestantische Soldaten zum Kniefall vor dem Allerheiligsten zwang (sog. Kniebeugeerlass)
  • Große Aktivität als Bauherr (unter anderem Königsplatz, Ludwigstraße, Bavaria, St.Bonifaz in München, Walhalla in Regensburg, Befreiungshalle in Kelheim, Pompeianum in Aschaffenburg, Arkadenbau in Kissingen)
  • Nachdrücklich fördert Ludwig I. die Neu- oder Wiederbegründung von Klöstern
  • Starke Zuneigung für das griechische Volk und dessen Freiheitskampf gegen die osmanische Herrschaft
  • 1832 sein Sohn Otto wird König von Griechenland
  • Als 61jähriger beginnt er eine Affäre mit der 28jährigen Lola Montez, die wegen ihres arroganten Auftretens in der Bevölkerung äußerst unbeliebt ist
  • 06.03.1848 Ludwig I. gewährt in der "Märzproklamation" die vom Volk stürmisch verlangten Reformen - u.a. Aufhebung der Pressezensur, Einführung der Ministerverantwortlichkeit und eines verbesserten Wahlrechts
  • 20.03.1848 Abdankung des Königs - Aus der Sicht der Bevölkerung ist der Rücktritt des Königs nicht mehr erforderlich. Dieser ist jedoch in seinem Stolz gekränkt, indem er zu etwas gezwungen wurde, was er nicht von sich aus wollte. Er sieht, dass er seinen selbstherrlichen Regierungsstil nicht fortführen kann, und will sich nicht mit der Rolle eines "Unterschreibers" abfinden
GND: 118574884
Literatur/Quellen:
  • AK "Vorwärts, vorwärts sollst du schauen..."
  • Bosl, Biographie, S. 494
  • Hans Rall, Die Regierungszeit Ludwigs I. (1825 - 1848), in: Handbuch der bayerischen Geschichte 4, 1, 1979, S. 89-223.
  • Johann Michael von Söltl, Ludwig I. König von Bayern und Graf von Armansperg. Ein Beitrag zur Feier des Centenariums der Geburt des Königs Ludwigs I. von Bayern, Nördlingen 1886.
  • Max Spindler, Das Kabinett unter König Ludwig I., in: Ders., Erbe und Verpflichtung. Aufsätze und Vorträge zur bayerischen Geschichte, hg. von Andreas Kraus, München 1966, S. 252-263.

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