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Niekisch, Ernst

Geboren: Trebnitz, 23.05.1889
Gestorben: Berlin, 23.05.1967
Beruf(e)/Ämter: Volksschullehrer
Journalist
Wohnort(e): Augsburg
Konfession: evangelisch, später konfessionslos
Parteizugehörigkeit: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) (1917-1920)

Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) (1920-1922)

Vereinigte Sozialdemokratische Partei Deutschlands (VSPD) (1922-1924)

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) (1924-1926)

Alte Sozialdemokratische Partei (ASP) (1926-1928)

Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)
Gruppe: Landesarbeiterrat/Schwaben (Prov.NR)
Ernst  Niekisch

ca. 1918/19, Fotografie

Mitgliedschaft im Bayer. Parlament:
  • Provisorischer Nationalrat: 1918-1919
  • Landtag: 1920-14.03.1923
Ausschüsse:
  • Ausschuss für Verfassungsfragen (25.11.1921) Mitglied 2.WP 1920-1924
  • Ausschuss für den Staatshaushalt (25.11.1921) Mitglied 2.WP 1920-1924
  • Ausschuss für die Besoldungsordnung (25.11.1921) Mitglied 2.WP 1920-1924
  • Ausschuss für die Zeit der Vertagung nach
  • 30 Abs.III der Verfassungsurkunde (04.08.1922 - 02.08.1923) Mitglied 2.WP 1920-1924
Der Landtag 1920-1924 (2. Wahlperiode) (anzeigen)
Stimmkreis:
  • Stkr.Augsburg I,II,III,Augsburg-Land-Schwabmünchen,Nördlingen/Schw
Provisorischer Nationalrat 1918-1919 (anzeigen)
Stimmkreis:
  • Stkr.Augsburg I,II,III,Augsburg-Land-Schwabmünchen,Nördlingen/Schw:LT39
Ausschüsse:
  • Ausschuss für Verfassungsfragen (25.11.1921) Mitglied 2.WP 1920-1924
  • Ausschuss für den Staatshaushalt (25.11.1921) Mitglied 2.WP 1920-1924
  • Ausschuss für die Besoldungsordnung (25.11.1921) Mitglied 2.WP 1920-1924
  • Ausschuss für die Zeit der Vertagung nach
  • 30 Abs.III der Verfassungsurkunde (04.08.1922 - 02.08.1923) Mitglied 2.WP 1920-1924

Biogramm:
  • Sohn eines Feilenhauers
  • Volksschule in Altdorf bei Nürnberg und Nördlingen
  • Präparandenanstalt in Nördlingen
  • Realschule in Altdorf bei Nürnberg und Nördlingen
  • Lehrerseminar in Altdorf bei Nürnberg
  • 1907 Volksschullehrer in verschiedenen Dörfern in der Umgebung von Nördlingen
  • 1909 Übersiedelung nach Augsburg
  • 1914-1917 Militärdienst (Garnisonsdienst)
  • seit Oktober 1917 Mitglied der SPD
  • 1918 Mitarbeiter und zeitweise Redakteur der "Schwäbischen Volkszeitung" in Augsburg
  • November 1918 Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrats in Augsburg
  • November 1918 Mitglied des Landesarbeiterrats Bayern
  • 08.11.1918-12.01.1919 Mitglied des Provisorischen Nationalrats (Landesarbeiterrat, Schwaben)
  • Dezember 1918 Delegierter auf dem 1. Rätekongress in Berlin
  • Januar 1919-April 1919 zunächst Mitglied und später Präsident des Zentralrats der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte Bayerns
  • 01.03.1919-17.03.1919 Staatsminister für Kultus im Kabinett Segitz (während der Münchner Räterepublik war Martin Segitz Bayerischer Ministerpräsident; das Kabinett Segitz wurde nur vom Rätekongress verabschiedet, die Parteien bzw. der Landtag lehnten es hingegen ab; daher trat das Kabinett Segitz nie zusammen)
  • Juni 1919 nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik im Juni 1919 wegen "Beihilfe zum Hochverrat" zu 2 Jahren Festungshaft verurteilt
  • August 1919-August 1921 in verschiedenen Anstalten inhaftiert
  • Juni 1920 Übertritt von der SPD zur USPD
  • 1920 Kandidat der USPD für die Wahl zum Deutschen Reichstag
  • 1920-1923 Stadtrat (USPD) in Augsburg
  • 06.06.1920-14.03.1923 Mitglied des Bayerischen Landtags (bis 08.11.1922 USPD, dann SPD); ausgeschieden am 14.03.1923 wegen Umzug nach Berlin
  • Oktober 1921-September 1922 Vorsitzender der Fraktion der USPD im Bayerischen Landtag
  • Oktober 1922-14.03.1923 Vorstandsmitglied der Fraktion der SPD im Bayerischen Landtag
  • November 1922-Juli 1926 Jugendsekretär im Hauptvorstand des Textilarbeiterverbands mit Sitz in Berlin
  • 08.11.1922 Übertritt von der USPD zur Vereinigten Sozialdemokratischen Partei (VSPD) (Zusammenschluss aus USPD und SPD; 1924 Rückbenennung in SPD)
  • seit 08.11.1922 stellv. Vorsitzender der VSPD
  • 14.03.1923 Niederlegung des Landtagsmandats wegen Umzugs nach Berlin
  • Juli 1926 Übertritt von der SPD zur Alten Sozialdemokratischen Partei (ASP) (Parteigründung 1925 in Sachsen)
  • seit 1926 als Schriftsteller in Dresden tätig
  • Juli 1926-Mai 1928 Redakteur des ASP-Zentralorgans "Der Volksstaat" in Dresden
  • 1926-1934 Herausgeber der Zeitschrift "Widerstand. Blätter für sozialistische und nationalrevolutionäre Politik"
  • 1928 Kandidat der ASP für die Wahl zum Deutschen Reichstag
  • November 1928 Austritt aus der ASP
  • seit 1929 als Schriftsteller in Berlin tätig
  • seit Februar 1933 mehrere Hausdurchsuchungen sowie Postsperre
  • bis März 1933 Herausgabe der prosowjetischen Wochenschrift "Entscheidung"
  • nach 1933 mehrfach verhaftet
  • 1937 verhaftet (auch Frau und Sohn)
  • 1939 als Gegner des Nationalsozialismus zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt
  • 1939-1945 bis Kriegsende durchgehend in Haft; weitestgehende Lähmung und Erblindung in Folge der Haft
  • August 1945-März 1948 Leiter der Volkshochschule Berlin-Wilmersdorf in Berlin-West
  • bis 1946 Mitbegründer, zeitweise Mitglied der Landesleitung Berlin und des Präsidiums des Kulturbundes in Berlin-West
  • seit 1946 Mitglied der SED
  • 1947/1948 Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität in Berlin-Ost
  • 1947-1949 Delegierter des Volkskongresses
  • März 1948-Oktober 1949 Professor mit vollem Lehrauftrag an der Humboldt-Universität in Berlin-Ost und Direktor des Instituts für Politik und soziale Probleme
  • März 1948-Oktober 1949 Mitglied des Volksrats
  • 1949-Juni 1953 Mitglied der Volkskammer der DDR (SED); Niederlegung des Mandats nach der Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni 1953
  • Oktober 1949-1954 ordentlicher Professor an der Humboldt-Universität in Berlin-Ost und Direktor des Instituts zur Erforschung des Imperialismus
  • seit Januar 1950 Delegierter der Nationalen Front
  • 1953 nach Kritik am Regierungssystem der DDR Austritt aus der SED, nach der Niederschlagung des Aufstands vom 17. Juni 1953
  • 1954 Emeritierung als Professor an der Humboldt-Universität in Berlin-Ost
  • 1954 Übersiedelung nach West-Berlin
  • Verfasser zahlreicher politischer Schriften, u.a. "Das Reich der niederen Dämonen" von 1953 und einer Autobiographie "Erinnerungen eines deutschen Revolutionärs", 2 Bde., Köln 1974
GND: 118587846
Literatur/Quellen:
  • Roß, Sabine (Bearb.): Biographisches Handbuch der Reichsrätekongresse 1918/19, Düsseldorf 2000 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 11), Nr. 2260.
  • Sauermann, Uwe: Ernst Niekisch. Zwischen allen Fronten. Mit Beiträgen von Arrnin Mohler, München / Berlin 1980.
  • Schröder, Wilhelm Heinz: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch, Düsseldorf 1995 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 7), S. 633 (Nr. 140166).
  • Landesarchiv Berlin: C Rep 118-01 Nr. 4970.
  • http://zhsf.gesis.org/biosop_db/biosop_db.php (04.07.2017).

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