Biogramm: |
- Sohn eines Kleinhändlers/Kaufmanns
- Volksschule in Samotschin
- 1905-1912 Realschule in Bromberg
- seit 1914 Studium der Nationalökonomie (Volkswirtschaft) und Literaturgeschichte in Grenoble(abgebrochen)
- 1914-Januar 1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (als Freiwilliger)
- Januar 1917 aus gesundheitlichen Gründen vom Militärdienst freigestellt
- 1917/1918 Studium der Soziologie und Rechtswissenschaften in München und Heidelberg
- Mai 1917 Teilnahme an der ersten "Lauensteiner Tagung"
- 1917 Umzug nach Heidelberg
- 1917 in Heidelberg Kontakte zu Kurt Eisner
- November 1917 Gründer des Kulturpolitischen Bundes der Deutschen Jugend in Heidelberg
- Ende 1917 aus politischen Gründen Flucht nach Berlin
- Januar 1918 gemeinsame Rückkehr mit Kurt Eisner nach München
- seit 1918 Mitglied der USPD
- Januar 1918 nach Beteiligung am Munitionsarbeiterstreik verhaftet, kurz darauf in die Psychiatrie zwangseingewiesen
- Februar 1918-September 1918 erneute Teilnahme am Ersten Weltkrieg
- nach September 1918 kurzfristig in Haft
- November 1918 Mitglied des Revolutionsausschusses in München
- November 1918 nach Ausrufung der Republik Zweiter Vorsitzender des Zentralrats der Bayerischen Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte
- 08.11.1918-12.01.1919 Mitglied des Provisorischen Nationalrats (Landesarbeiterrat, Revolutionärer Arbeiterrat)
- Dezember 1918 Delegierter auf dem 1. Rätekongress in Berlin
- Februar 1919-April 1919 nach der Ermordung Kurt Eisners Vorsitzender der USPD in München und Bayern
- seit April 1919 während der Münchner Räterepublik Vorsitzender des Zentralrats der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte Bayerns sowie Abschnittskommandant der "Roten Armee" in Bayern
- 1919 Uraufführung des Dramas "Die Wandlung" in Berlin
- Juni/Juli 1919 nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik verhaftet und wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt
- Juli 1919-1920 Haft im Gefängnis Eichstätt
- 1920-Juli 1924 in der Festungshaftanstalt Niederschönenfeld inhaftiert
- nach 1919 während der Haft Niederschrift seiner wichtigsten expressionistischen Dramen, wie "Masse Mensch" von und "Der deutsche Hinkemann"
- 1920 Kandidat der USPD für die Wahl zum Deutschen Reichstag
- 21.06.1921-06.04.1924 Mitglied des Bayerischen Landtags (bis 08.11.1922 USPD, dann fraktionslos); Nachfolger des ermordeten Abgeordneten: Gareis, Karl (Von Landtagspräsident Königbauer als neuer Abgeordneter vorgestellt. Wie Königbauer mitteilt, nimmt Toller die Wahl an, kann aber an den Verhandlungen des Landtags aufgrund seiner Festungshaft nicht teilnehmen)
- Juli 1924 Entlassung aus der Festungshaft, Ausweisung aus Bayern und Umzug nach Berlin
- seit 1924 als Schriftsteller in Berlin tätig
- 1927 Uraufführung des Zeitstücks "Hoppla, wir leben!"
- seit 1928 Mitglied des Bundes der Freunde der Sowjetunion
- seit 1919 Mitglied der Gruppe Revolutionärer Pazifisten
- 1933 Ausbürgerung
- seit Januar 1933 Aufenthalt in der Schweiz
- im Exilverlag "Querido" erscheint die Autobiographie "Eine Jugend in Deutschland"
- 1934 Sprecher und Teilnehmer des ersten Kongresses der Vereinigten Sowjetischen Autoren in Moskau
- 1935 Übersiedlung nach London
- 1936 Emigration in die USA
- Mitarbeit an mehreren Exil-Zeitungen und Zeitschriften ("Internationale Literatur", "Neue deutsche Blätter", "Das Neue Tage-Buch", "Die Sammlung", "Das Wort" u.a.)
- 1939 Letzte große Veröffentlichung: "Pastor Hall" (Drama in englischer Sprache)
- 22.05.1939 Selbstmord in einem New Yorker Hotel
- Verfasser zahlreicher bekannter literarischer Werke (Dramen, Gedichte, erzählende Prosa, u.a. "Die Wandlung" von 1919; "Masse-Mensch" von 1921) und einer Autobiographie ("Eine Jugend in Deutschland", von 1933 erschienen in Amsterdam)
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GND: |
118623230
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Literatur/Quellen: |
- Körner, Hans-Michael (Hg.): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Bd. 3, München 2005, S. 1964 f.
- Röder, Werner / Strauss, Herbert A. (Hg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. II,2: Künste, Wissenschaften und Literatur, München u.a. 1983, S. 1169.
- http://zhsf.gesis.org/biosop_db/biosop_db.php (04.07.2017).
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