Seitenübersicht

Toller, Ernst

Geboren: Samotschin (heute: Szamocin/Polen), 01.12.1893
Gestorben: New York, 22.05.1939 (Selbstmord)
Beruf(e)/Ämter: Schriftsteller
Wohnort(e): München
Konfession: israelitisch
Parteizugehörigkeit: Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
fraktionslos (ab 08.11.1922)
Gruppe: Landesarbeiterrat/Revolutionärer Arbeiterrat
Ernst  Toller

ca. 1918/19, Fotografie

Mitgliedschaft im Bayer. Parlament:
  • Provisorischer Nationalrat: 1918-1919
  • Landtag: 21.06.1921-1924
Der Landtag 1920-1924 (2. Wahlperiode) (anzeigen)
Stimmkreis:
  • Stkr.München II und VI/Obb
Provisorischer Nationalrat 1918-1919 (anzeigen)
Stimmkreis:
  • Stkr.München II und VI/Obb:LT39

Biogramm:
  • Sohn eines Kleinhändlers/Kaufmanns
  • Volksschule in Samotschin
  • 1905-1912 Realschule in Bromberg
  • seit 1914 Studium der Nationalökonomie (Volkswirtschaft) und Literaturgeschichte in Grenoble(abgebrochen)
  • 1914-Januar 1917 Teilnahme am Ersten Weltkrieg (als Freiwilliger)
  • Januar 1917 aus gesundheitlichen Gründen vom Militärdienst freigestellt
  • 1917/1918 Studium der Soziologie und Rechtswissenschaften in München und Heidelberg
  • Mai 1917 Teilnahme an der ersten "Lauensteiner Tagung"
  • 1917 Umzug nach Heidelberg
  • 1917 in Heidelberg Kontakte zu Kurt Eisner
  • November 1917 Gründer des Kulturpolitischen Bundes der Deutschen Jugend in Heidelberg
  • Ende 1917 aus politischen Gründen Flucht nach Berlin
  • Januar 1918 gemeinsame Rückkehr mit Kurt Eisner nach München
  • seit 1918 Mitglied der USPD
  • Januar 1918 nach Beteiligung am Munitionsarbeiterstreik verhaftet, kurz darauf in die Psychiatrie zwangseingewiesen
  • Februar 1918-September 1918 erneute Teilnahme am Ersten Weltkrieg
  • nach September 1918 kurzfristig in Haft
  • November 1918 Mitglied des Revolutionsausschusses in München
  • November 1918 nach Ausrufung der Republik Zweiter Vorsitzender des Zentralrats der Bayerischen Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte
  • 08.11.1918-12.01.1919 Mitglied des Provisorischen Nationalrats (Landesarbeiterrat, Revolutionärer Arbeiterrat)
  • Dezember 1918 Delegierter auf dem 1. Rätekongress in Berlin
  • Februar 1919-April 1919 nach der Ermordung Kurt Eisners Vorsitzender der USPD in München und Bayern
  • seit April 1919 während der Münchner Räterepublik Vorsitzender des Zentralrats der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte Bayerns sowie Abschnittskommandant der "Roten Armee" in Bayern
  • 1919 Uraufführung des Dramas "Die Wandlung" in Berlin
  • Juni/Juli 1919 nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik verhaftet und wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt
  • Juli 1919-1920 Haft im Gefängnis Eichstätt
  • 1920-Juli 1924 in der Festungshaftanstalt Niederschönenfeld inhaftiert
  • nach 1919 während der Haft Niederschrift seiner wichtigsten expressionistischen Dramen, wie "Masse Mensch" von und "Der deutsche Hinkemann"
  • 1920 Kandidat der USPD für die Wahl zum Deutschen Reichstag
  • 21.06.1921-06.04.1924 Mitglied des Bayerischen Landtags (bis 08.11.1922 USPD, dann fraktionslos); Nachfolger des ermordeten Abgeordneten: Gareis, Karl (Von Landtagspräsident Königbauer als neuer Abgeordneter vorgestellt. Wie Königbauer mitteilt, nimmt Toller die Wahl an, kann aber an den Verhandlungen des Landtags aufgrund seiner Festungshaft nicht teilnehmen)
  • Juli 1924 Entlassung aus der Festungshaft, Ausweisung aus Bayern und Umzug nach Berlin
  • seit 1924 als Schriftsteller in Berlin tätig
  • 1927 Uraufführung des Zeitstücks "Hoppla, wir leben!"
  • seit 1928 Mitglied des Bundes der Freunde der Sowjetunion
  • seit 1919 Mitglied der Gruppe Revolutionärer Pazifisten
  • 1933 Ausbürgerung
  • seit Januar 1933 Aufenthalt in der Schweiz
  • im Exilverlag "Querido" erscheint die Autobiographie "Eine Jugend in Deutschland"
  • 1934 Sprecher und Teilnehmer des ersten Kongresses der Vereinigten Sowjetischen Autoren in Moskau
  • 1935 Übersiedlung nach London
  • 1936 Emigration in die USA
  • Mitarbeit an mehreren Exil-Zeitungen und Zeitschriften ("Internationale Literatur", "Neue deutsche Blätter", "Das Neue Tage-Buch", "Die Sammlung", "Das Wort" u.a.)
  • 1939 Letzte große Veröffentlichung: "Pastor Hall" (Drama in englischer Sprache)
  • 22.05.1939 Selbstmord in einem New Yorker Hotel
  • Verfasser zahlreicher bekannter literarischer Werke (Dramen, Gedichte, erzählende Prosa, u.a. "Die Wandlung" von 1919; "Masse-Mensch" von 1921) und einer Autobiographie ("Eine Jugend in Deutschland", von 1933 erschienen in Amsterdam)
GND: 118623230
Literatur/Quellen:
  • Körner, Hans-Michael (Hg.): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Bd. 3, München 2005, S. 1964 f.
  • Röder, Werner / Strauss, Herbert A. (Hg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. II,2: Künste, Wissenschaften und Literatur, München u.a. 1983, S. 1169.
  • http://zhsf.gesis.org/biosop_db/biosop_db.php (04.07.2017).

Zurück