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Hamm, Eduard

Geboren: Passau, 16.10.1879
Gestorben: Berlin, Gefängnis Lehrter Straße, 23.09.1944 (verm. Selbstmord)
Beruf(e)/Ämter: Staatsminister
Jurist im Staatsdienst
Wohnort(e): München
Konfession: katholisch
Parteizugehörigkeit: Deutsche Demokratische Partei (DDP)
Eduard Hamm

Fotografie

Mitgliedschaft im Bayer. Parlament:
  • Landtag: 15.07.1920-14.10.1920
Der Landtag 1920-1924 (2. Wahlperiode) (anzeigen)
Stimmkreis:
  • Stkr.Regensburg-Stadt,Regensburg-Land-Nittenau,Stadtamhof,Tirschenreuth-Erbendorf/Opf
Mandatsunabhängige Funktionen:
Kabinettszugehörigkeit:
  • 31.05.1919-02.11.1922 Staatsminister für Handel, Industrie und Gewerbe
Mitgliedschaft in anderen Parlamenten:
  • 1920-1924 Mitglied des Deutschen Reichstags (DDP)
Sonstige Funktionen:
  • 1922-1923 Staatssekretär der Reichskanzlei
  • 1923-1925 Reichswirtschaftsminister

Biogramm:
  • Sohn eines Kgl. (Ober-)Amtsrichters
  • 1885-1888 Werktagsschule in Deggendorf
  • 1888-1891 Studienanstalt Metten (Lateinschule)
  • 1891-1898 Kgl. humanistisches Gymnasium bei St. Stephan, Augsburg
  • 1898-1902 Juristisches Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München
  • 1902 Erste jurist. Staatsprüfung
  • 1902-1906 Rechtspraktikant an Kgl. Bayer. Gerichten
  • 1906 Zweite jurist. Staatsprüfung
  • 01.06.1906 Eintritt in den Staatsdienst im Kgl. Bayer. Staatsministerium der Justiz
  • 22.08.1906 Tätigkeit als Staatsanwalt am Landgericht München
  • 01.02.1908 Wechsel in die Kommunalverwaltung als gewählter Rechtsrat der Stadt Lindau
  • 22.09.1909 Tätigkeit als Regierungsassessor in Memmingen
  • 17.09.1911 Einberufung in das Kgl. Bayer. Staatsministerium des Innern als Regierungsassessor
  • 08.01.1916 Berufung in die Zentral-Einkaufsgesellschaft Berlin (ab Mai 1916 Reichsernährungsamt) auf Ersuchen des Reichsamts des Innern in Berlin
  • 23.12.1917 Zurückberufung nach München als Bezirksamtmann
  • 01.02.1918 Berufung zum Legationsrat im Kgl. Bayer. Staatsministerium des Kgl. Hauses und des Äußeren (Abt. II: Handelsabteilung)
  • Nov. 1918 Gründungsmitglied der DDP (Deutsche Demokratische Partei)
  • 06.04.1919 Berufung zum ersten Beamten unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann nach Bamberg
  • 31.05.1919-02.11.1922 Bayerischer Staatsminister für Handel, Industrie und Gewerbe in den Regierungen Hoffmann, Ritter von Kahr und Graf Lerchenfeld
  • 15.07.1920-14.10.1920 Abgeordneter des Bayerischen Landtags (DDP); ausgetreten am 14.10.1920 wegen der Wahl in den Deutschen Reichstag; Nachfolger: Meierhöfer, Johann
  • 1920-1924 Mitglied des Deutschen Reichstags (DDP)
  • 24.07.1922 Rücktritt als Bayer. Staatsminister
  • 22.11.1922-13.08.1923 durch Berufung Staatssekretär der Reichskanzlei unter Reichskanzler Wilhelm Cuno
  • 30.11.1923-15.01.1925 Reichswirtschaftsminister im Kabinett von Reichskanzler Wilhelm Marx
  • 01.02.1925-10.05.1933 Generalsekretär und 1. Präsidialmitglied des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHT)
  • 10.05.1933 Rücktritt von seinen Ämtern beim DIHT, nach Differenzen mit der neuen nationalsozialistisch-geprägten Führung
  • ab 1933 Rückzug aus dem öffentlichen Leben
  • 1934-1936 als Rechtsanwalt in Berlin tätig
  • ab 1936 als Rechtsanwalt in München tätig
  • 1930er/1940er Jahre enge Verbindung zu Otto Geßler und durch Vermittlung des früheren bayerischen Gesandten in Berlin, Franz Sperr, sowie durch Karl Scharnagel Verbindung zu Carl Goerdeler (Hamm wird Goedeler als Wirtschaftsfachmann vorgeschlagen für die Planungen einer Regierung nach der NS-Herrschaft)
  • 02.09.1944 Verhaftung durch die Gestapo in Reit im Winkl
  • 23.09.1944 offizieller Todestag (angeblich stürzte sich am 23. September 1944 nach Misshandlungen bei einem Gestapo-Verhör aus dem Fenster und erlag den Folgen des Sturzes)
  • Auszeichnungen: Ludwig-Kreuz (1916), Bayer. Ludwigs-Medaille in Silber für Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und Handel (1918), Verdienstkreuz für Kriegshilfe, verliehen vom preuß. König (1917), Eisernes Kreuz 2. Kl. (1918), Ehrendoktor der Universität Erlangen (1927), Gedenktafel in Berlin in der Nähe des Reichstags für die von den Nationalsozialisten ermordeten Reichstagsabgeordnete (seit 1992)
GND: 118946226
Literatur/Quellen:
  • Körner, Hans-Michael (Hg.), Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Bd. 2, München 2005, S. 751.
  • http://www.gdw-berlin.de/bio/ausgabe.php?id=34 (26.03.2007).
  • Beßner, Christine: Dr. h.c. Eduard Hamm 16.10.1879-23.09.1944. Zu seinem Geburtstag vor 135 Jahren und seinem Todestag vor 70 Jahren - Einblicke in sein Leben im Königreich Bayern und dem deutschen Kaiserreich, in der Weimarer Republik, unter dem NS-Regime. Von seiner Enkelin Christine, Hamburg 2014.

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