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Frenzel, Alfred

Geboren: Josefsthal (heute: Josefův Důl/Tschechien), 18.09.1899
Gestorben: Reichenberg (heute: Liberec; Tschechien), 23.07.1968
Beruf(e)/Ämter:Lagerleiter
Wohnort(e):Klosterlechfeld
Konfession:keine Angabe
Parteizugehörigkeit:Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Alfred  Frenzel

Fotografie

Mitgliedschaft im Bayer. Parlament:
  • Landtag: 26.11.1950-06.09.1953
Der Landtag 1950-1954 (2. Legislaturperiode) (anzeigen)
Wahlkreis:
  • Schwaben
Ausschüsse:
  • Ausschuss für Angelegenheiten der Heimatvertriebenen und Kriegsfolgegeschädigten stv.Vorsitzender
  • Ausschuss für Grenzlandfragen Mitglied
  • Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr Mitglied
  • Zwischenausschuss stv. Mitglied
Mandatsunabhängige Funktionen:
Mitgliedschaft in anderen Parlamenten:
  • 1953-1960 Mitglied des Deutschen Bundestags

Biogramm:
  • Bäcker- und Konditorlehre

  • Ab 1921 Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei

  • Ab 1922 Glasschmelzerlehre

  • Ab 1925 Handelsvertreter

  • Ab 1930 hauptamtlicher Parteisekretär, zeitweilig Filialleiter der kommunistischen Konsumgenossenschaft "Vorwärts" in Karlsbad, später Entlassung und Ausschluss aus der Partei

  • Anschließend journalistisch tätig

  • Beitritt zur Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik (DSAP)

  • Ab 1934 Parteiangestellter, vorübergehend Bezirksvorsitzender der DSAP in Reichenberg

  • Bis 1938 auf kommunal-politischem Gebiet in Reichenberg aktiv

  • 1938 Nach dem Einmarsch deutscher Truppen ins Sudetenland Emigration

  • 1939-1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg (Sanitäter in der tschechoslowakischen Auslandsarmee, später Leiter einer Royal Airforce-Offiziersküche)

  • Als Mitglied der Treugemeinschaft Sudetendeutscher Sozialdemokraten Kontakte zu tschechoslowakischen Exilstellen

  • 1945 Rückkehr zu seiner Familie in die CSR und Leiter einer Aussiedlungsstelle für ehem. DSAP-Mitglieder in Reichenberg

  • 1946 Übersiedelung nach Bayern

  • Mitglied des Kreistags und des Kreisausschusses Schwabmünchen (SPD)

  • Stellv. Vorsitzender des SPD-Bezirks Südbayern

  • Mitglied des Sicherheitsausschusses des SPD-Parteivorstands

  • 1953 Wahl in den Bundestag

  • 1957-1960 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestags

  • 1958-1960 Vorsitzender des Wiedergutmachungsausschusses des Bundestags

  • Okt. 1960 Verhaftung wegen Verdachts des vollendeten Landesverrats

  • 28.04.1961 wegen Landesverrats in Tateinheit mit verräterischen Beziehungen sowie Meineids zur Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre sowie dauernden Verlust der Fähigkeit als Zeuge auszusagen, verurteilt - laut Urteilsbegründung hatte Frenzel als Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestags Verrat von Staatsgeheimnissen an die CSSR in einem Umfang begangen, der Rückschlüsse auf die gesamte Verteidigungskonzeption der Bundesrepublik zuließ

  • Ab 1961 Verbüßung der Strafe im Zuchthaus Straubing

  • Dez. 1966 Begnadigung und nach Erwerb der CSSR-Staatsangehörigkeit im Austausch gegen DDR-Inhaftierte Überstellung in die CSSR

  • Staatspensionär in Liberec (Reichenberg)

  • Staatsbegräbnis als hochdekorierter "Friedenskämpfer"

GND: 131951920
Literatur/Quellen:
  • Körner, Hans-Michael (Hg.), Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Bd. 1, München 2005, S. 562Röder, Werber/Strauss, Herbert A. (Hg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, München u.a. 1980, S. 192

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