Biogramm: | Bäcker- und Konditorlehre Ab 1921 Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Ab 1922 Glasschmelzerlehre Ab 1925 Handelsvertreter Ab 1930 hauptamtlicher Parteisekretär, zeitweilig Filialleiter der kommunistischen Konsumgenossenschaft "Vorwärts" in Karlsbad, später Entlassung und Ausschluss aus der Partei Anschließend journalistisch tätig Beitritt zur Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik (DSAP) Ab 1934 Parteiangestellter, vorübergehend Bezirksvorsitzender der DSAP in Reichenberg Bis 1938 auf kommunal-politischem Gebiet in Reichenberg aktiv 1938 Nach dem Einmarsch deutscher Truppen ins Sudetenland Emigration 1939-1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg (Sanitäter in der tschechoslowakischen Auslandsarmee, später Leiter einer Royal Airforce-Offiziersküche) Als Mitglied der Treugemeinschaft Sudetendeutscher Sozialdemokraten Kontakte zu tschechoslowakischen Exilstellen 1945 Rückkehr zu seiner Familie in die CSR und Leiter einer Aussiedlungsstelle für ehem. DSAP-Mitglieder in Reichenberg 1946 Übersiedelung nach Bayern Mitglied des Kreistags und des Kreisausschusses Schwabmünchen (SPD) Stellv. Vorsitzender des SPD-Bezirks Südbayern Mitglied des Sicherheitsausschusses des SPD-Parteivorstands 1953 Wahl in den Bundestag 1957-1960 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestags 1958-1960 Vorsitzender des Wiedergutmachungsausschusses des Bundestags Okt. 1960 Verhaftung wegen Verdachts des vollendeten Landesverrats 28.04.1961 wegen Landesverrats in Tateinheit mit verräterischen Beziehungen sowie Meineids zur Höchststrafe von 15 Jahren Zuchthaus, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre sowie dauernden Verlust der Fähigkeit als Zeuge auszusagen, verurteilt - laut Urteilsbegründung hatte Frenzel als Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestags Verrat von Staatsgeheimnissen an die CSSR in einem Umfang begangen, der Rückschlüsse auf die gesamte Verteidigungskonzeption der Bundesrepublik zuließ Ab 1961 Verbüßung der Strafe im Zuchthaus Straubing Dez. 1966 Begnadigung und nach Erwerb der CSSR-Staatsangehörigkeit im Austausch gegen DDR-Inhaftierte Überstellung in die CSSR Staatspensionär in Liberec (Reichenberg) Staatsbegräbnis als hochdekorierter "Friedenskämpfer"
|
GND: |
131951920
|
Literatur/Quellen: | Körner, Hans-Michael (Hg.), Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Bd. 1, München 2005, S. 562Röder, Werber/Strauss, Herbert A. (Hg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, München u.a. 1980, S. 192
|