Seitenübersicht

Engert, Karl

Geboren: Stettin (heute: Szczecin/Polen), 23.10.1877
Gestorben: Osnabrück, 08.09.1951
Beruf(e)/Ämter: Jurist
Landgerichtsrat in Amberg
Wohnort(e): Amberg
Konfession: evangelisch
Parteizugehörigkeit: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)
Karl  Engert

ca. 1932, Fotografie

Mitgliedschaft im Bayer. Parlament:
  • Landtag: 1932-1933
Der Landtag 1932-1933 (5. Wahlperiode) (anzeigen)
Stimmkreis:
  • Stkr.Eschenbach-Sulzbach,Burglengenfeld-Parsberg,Regensburg-Stadtamhof/Opf
Ausschüsse:
  • Ausschuss für Verfassungsfragen: ab 07.06.1932 Mitglied
  • Ausschuss für Wahlprüfungen: ab 07.06.1932 stv. Vorsitzender
  • Ausschuss für die Geschäftsordnung: ab 07.06.1932 Mitglied
Gremien:
  • Staatsgerichtshof: ab 07.06.1932 Mitglied
Der 'gleichgeschaltete' Landtag von 1933 (anzeigen)
Stimmkreis:
  • Stkr.Eschenbach-Sulzbach,Burglengenfeld-Parsberg,Regensburg-Stadtamhof/Opf:LT42
Ausschüsse:
  • Ausschuss für Verfassungsfragen: 29.04.1933 Schriftführer
  • Ausschuss für Wahlprüfungen: 29.04.1933 Mitglied
  • Ausschuss für die Besoldungsordnung: 29.04.1933 Mitglied
  • Ausschuss für die Geschäftsordnung: 29.04.1933 Mitglied

Biogramm:
  • Abitur am Wilhelmsgymnasium München

  • Jurastudium in München

  • Amtsgerichtssekretär in München

  • Landgerichtsrat in Amberg

  • 1912-1922 Amtsrichter in Scheinfeld

  • 1922-1925 Oberamtsrichter in Scheinfeld

  • Stadtrat in Amberg

  • Leutnant d.L., Kriegsgerichtsrat

  • seit 1920 persönlich mit Adolf Hitler bekannt

  • seit 1921 und wieder nach der Neugründung 1927 Mitglied der NSDAP

  • 1924 sammelt als Oberamtsrichter in Scheinfeld 700 Unterschriften für die Freilassung Hitlers aus der Haft in Landsberg

  • 1932-1933 Mitglied des Bayerischen Landtags (NSDAP)

  • 1932-1933 Landgerichtsdirektor in Regensburg

  • ab 1933 Landgerichtspräsident in Schweinfurt

  • 1933 als Landgerichtspräsident Berufung ins Bayerische Staatsministerium der Justiz als Personalreferent für Richter und Staatsanwälte in Bayern

  • 1936 Berufung zum Ministerialrat im Reichsjustizministerium in Berlin als Personalrefernt für die bayerischen Richter

  • 1936-1942 zunächst Senatspräsident, dann Vizepräsident und Vorsitzender des zweiten Senats am Volksgerichtshof in Berlin (zweiter Senat zuständig für Hochverrat aufgrund kommunistischer Einstellung)

  • 1942-1945 Ministerialdirektor im Reichsjustizministerium als Leiter der Abteilung XV (zuständig für die Überstellung „asozialer“ Strafgefangener an die GeStaPo), ab 194e zusätzlich der Abteilung V (zuständig für die Aufsicht über den Strafvollzug)

  • 12.04.1945 auf eigenes Ersuchen aus dem Dienst entlassen

  • 1946/1947 als Angeklagter bei den Nürnberger Prozessen krankheitsbedingt für verhandlungsunfähig erklärt (Angeklagter im dritten Nürnbegrer Nachfolgeprozess, der von Februar bis Dezember 1947 verhandelt wurde)

  • 1949 Vernehmung im Amtsgericht Osnabrück (vermutlich Unterbringung im Franziskanerkloster Ohrbeck, das von 1942 bis 1954 als Krankenhaus umgewidmet war)

  • 1951 Tod in den Städtischen Krankenanstalten Osnabrück

GND: 137354525
Literatur/Quellen:
  • Eichmüller, Andreas: Keine Generalamnestie. Die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in der frühen Bundesrepublik, München 2012, S. 283 f.

  • Gruchmann, Lothar: Justiz im Dritten Reich 1933-1940. Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner, 3. Aufl., München 2001, S. 232 f.

  • Tuchel, Johannes: „...und ihrer aller wartet der Strick.“ Das Zellengefängnis Lehrter Str. 3 nach dem 20. Juli 1944, Berlin 2014, S. 186 f. (= Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Reihe A, Bd. 7).

  • Vernehmungsunterlagen zu Karl Engert, 1947 und 1949. Institut für Zeitgeschichte, München, Archiv (ZS-0454; 1948 / 56 und 1363 / 34) (online: https://www.ifz-muenchen.de/archiv/zs/zs-0454.pdf).

  • Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück, Rep 492, Nr. 890 Sterberegistereintrag StA OS Nr. 1100-1951.

  • freundliche Hinweise Michael Ehmann, Hirschberg

Zurück